Bei unseren Themen geht es um das Erlernen des Notenlesens, anders ausgedrückt das Lernen vom Blatt zu lesen mithilfe der Solmisationslehre.
Interessant ist das für diejenigen, die zum Beispiel gerne ein Lied erlernen möchten, aber die genaue Vorgehensweise dazu nicht wissen. Für die meisten gelingt über das Solmisieren der angstfreie Einstieg ins Singen und bewusst die Stimme als Instrument einzusetzen.
In unseren Kursen bekommen Sie eine step by step Anleitung mit deren Hilfe Sie das Noten lesen erlernen werden können, auf der Basis der relativen Solmisation. Das Ziel ist, dass Sie Noten in die Hand bekommen, sie sofort erfassen und vokal wiedergeben können ohne, dass sie vorgesungen oder vorgespielt werden. Sie sehen Noten und hören innerlich bereits wie sie klingen. Ich vergleiche diese Art der Arbeit mit archäologischen Ausgrabungen, wie die Suche nach unsichtbaren Schätzen, die warten, entdeckt zu werden. Nur dass unsere Ausgrabungen uns zu Klängen und zu Melodien führen.
Das Besondere beim Solmisieren ist, dass es das Innere Hören schult. Denken Sie an Beethovens 5. Sinfonie, denken Sie an die „Freude schöner Götterfunken“, denken Sie an „Für Elise“ oder sogar an „O Tannenbaum“. Sie wissen sofort, um welche Melodie es geht, weil Sie sie mit Ihrem inneren Gehör hören.
Der Solmisations- Kurs wendet sich an alle diejenigen, die sich grundlegende Fertigkeiten im Blattsingen aneignen möchten und diese Fertigkeiten ausbauen und trainieren möchten. Ob sie im Amateur- oder im Profibereich tätig sind, spielt keine Rolle.
In der musikerzieherischen Konzeption von Zoltán Kodály, nach der international an vielen fach-musikalischen Institutionen unterrichtet wird, nimmt das Training des Vom-Blatt-Singens einen wichtigen Platz ein. Oberstes Ziel für Kodály ist die Entwicklung des inneren Hörens, das die Grundlage für das sichere Vom-Blatt-Singen bildet, was für die musikalische Praxis unerlässlich ist. Zentrales Hilfsmittel bei der Heranführung an das Vom-Blatt-Singen ist die relative Solmisation, die ein sicheres Gespür für Tonabstände und schnelles Erfassen musikalischer Zusammenhänge ermöglicht.
Kornelia Nawra,
1. Vorsitzende der Deutschen Kodály Gesellschaft